AAI-Stellungnahme zu den Vorschlägen für die Neugestaltung des Hagenmarktes

Der Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) begrüßt das Engagement der Stadtverwaltung und die Einbindung der Anlieger, Partner, Bürger, Politik und Interessens-gemeinschaften im Prozess um die geplante Neugestaltung des Hagenmarktes. Anlässlich der dritten Bürger-Werkstatt, die diesbezüglich am 19. November 2019 stattfand, möchten wir die Gelegenheit nutzen, im Namen des (AAI) und in Abstimmung mit dem Arbeitsausschuss Tourismus Braunschweig e. V. (ATB) zu den dort vorgestellten Leitzielen und Entwürfen Stellung zu beziehen.

Das Einzugsgebiet der Löwenstadt umfasst rund 1,2 Millionen Menschen. Die von AAI und ATB vertretenen Unternehmen der Braunschweiger Innenstadt leben entsprechend auch maßgeblich von den Gästen und Touristen aus dem weiteren Umland und der von außen zufließenden Kaufkraft. Als nordwestliches Eingangstor zur Innenstadt ist der Hagenmarkt nicht nur ein zentraler Verkehrsknotenpunkt für Fußgänger, Radfahrer, den öffentlichen Nahverkehr und den motorisierten Individualverkehr, sondern auch für Auswärtige ein erstes Aushängeschild für die Braunschweiger Innenstadt.

Dementsprechend gilt es hier einerseits, einen ganzheitlichen Verkehrsraum zu schaffen, der eine bequeme Erreichbarkeit der Innenstadt für alle Verkehrsteilnehmer ermöglicht. Dafür ist es für den AAI und ATB zwingend notwendig, Fahrradabstellplätze einzuplanen und den Taxistand so zu positionieren, dass die direkte Weiterfahrt Richtung Süden weiterhin gewährleistet wird. Zudem fordern AAI und ATB im Zuge des geplanten Wegfalls der Ein- und Ausstiegmöglichkeiten für Busreisende am Hagenmarkt, unmittelbar ein neues Konzept zu erarbeiten, in dem vorgesehen ist, dass Reisebusse in der Innenstadt zukünftig anhalten und in näherer Umgebung parken können.

Andererseits gilt es, mit dem Hagenmarkt auch die Attraktivität und hohe Aufenthaltsqualität der Innenstadt zu transportieren. Die Pläne, die beiden Hagenmarktteile mit Heinrichsbrunnen auf der einen und der Katharinenkirche auf der anderen Seite durch ein zusammenhängendes Erscheinungsbild zu verbinden sowie die Platzränder aufzuwerten, halten AAI und ATB für gute Maßnahmen. Auch die Betonung der wesentlichen Elemente unterstreicht den individuellen Charakter des Platzes. Sicherlich gewinnt der Hagenmarkt durch die Umwandlung der südlichen Einbahnstraße in eine Anliegerstraße, sodass zusätzliche Freisitzflächen entstehen. Ob allerdings eine kleinräumige Gestaltung zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität beiträgt, halten AAI und ATB für fraglich. Zudem würde der vorgesehene Bau von Treppen Einschränkungen für die Barrierefreiheit bedeuten und AAI und ATB fordern eine barrierefreie Gestaltung.

Sehr erhaltenswert sind die Rasenflächen, um grüne Wohlfühlräume für die Braunschweiger zu behalten, gerade mit Blick auf die Debatte um die Einrichtung von innerstädtischen Pocket Parks und somit unser Klima. Für den Hagenmarkt eine vielfältige Nutzbarkeit möglich zu machen, ist sicherlich wichtig. Aufgrund der Erfahrungen mit dem umgestalteten Ägidienmarkt ist aber nicht davon auszugehen, dass die Anlieger mehr als ihre Freisitzflächen und ggf. daran angrenzende Räume bespielen. Wassergebundene Flächen sollten dementsprechend zurückhaltend eingesetzt werden, um einen bzw. den Parkcharakter zu erhalten, für dessen Umsetzung auch die Einbindung eines Garten- und Landschaftsplaners zu empfehlen ist.

Im Namen des AAI und des ATB bitten wir darum, unsere Hinweise, Bedenken und Forderungen in die Planungen einzubeziehen und dem Entwicklungs- und Planungsprozess die notwendige Zeit einzuräumen, um einen Innenstadtraum zu schaffen, der die Attraktivität und Lebendigkeit der Innenstadt widerspiegelt und gleichzeitig die Erreichbarkeit der Innenstadt über das nordwestliche Zugangstor Hagenmarkt gewährleistet.

Aufgrund der Bedeutung des Projektes für die Innenstadt wird es auch Thema in der AAI-Mitgliederversammlung im März 2020 sein.

AAI-Stellungnahme zu den Vorschlägen für die Neugestaltung des Hagenmarktes

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